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Dickes B oben an der…Dings

Mittwoch, 3. Juli 2013 12:42

B wie Beckum, B wie Bogey, brutale Schärfe, „bloß nicht ins Wasser werfen“, Bier und bunte Pilze. All das sind Zutaten für ein wirklich gelungenes Wochenende im schönen Westfalen, bei dem ich mein erstes B-Turnier, mit leider viel zu wenigen Birdies, absolvierte.

Bereits am Freitag begann der Spaß mit einer Runde Doubles und Simon und ich schnitten mit einer 57 recht ordentlich ab. Der Beckumer „Aktivpark Phönix“ bietet alles was sich das Dolferherz wünscht….und mehr, z.B. Wasser.

So versenkte ich schon am Freitag meine erste Scheibe und zwar so mittig im Tümpel, dass selbst die Schwimm- und Tauchversuche der Münsteraner nicht den gewünschten Erfolg brachten. Leicht geknickt vom Verlust meines tapferen Soldaten ging es Richtung Soest, meine Heimatstadt und unser Übernachtungslager. Jones, bzw. seine Eltern, stellten uns ihr Haus zur Verfügung und so fielen wir mit fünf Leuten und dem entsprechenden Equipment in der Casa de Schäfers ein und beschlagnahmten direkt den Garten um unsere nassen Klamotten zu trocknen und die Kehlen zu befeuchten.

Um die entsprechenden Flüssigkeiten und Nahrungsmittel für das Turnierwochenende zu besorgen, gab es noch einen Abstecher in den Soester REWE. Ich habe ja schon den einen oder anderen REWE in meinem Leben gesehen, aber was sich Soest dahingebaut hat, ist wirklich allererste Sahne!!!! Das Produktangebot überstieg meine Genussbedürfnisse und hätte Ralle noch einen Süßigkeiten Beutel gefunden, wäre es dem Laden vermutlich erst zwei Stunden später gelungen zu schließen. Was allerdings den Weg in die Provianttüte fand, waren die schärfsten Chips die ich in meinem Leben jeh gegessen habe. Eigentlich hat das ja mal überhaupt nichts mit Disc Golf zu tun, aber irgendwie zog sich diese Geschichte durch das komplette Turnier.

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Den Gesichtsausdruck von Flo nach dem ersten Chip und den Worten „oh…die meinen es echt ernst“ werde ich so schnell nicht vergessen und auch meine eigenen Erfahrungen mit dem Höllenzeug werden mir in wohlig warmer Erinnerung bleiben. Die Tüte Chips sorgte noch an diesem Abend für ein witziges Würfelspiel, bei dem es lediglich darum ging, wer noch einen Chip essen MUSS… aber zurück zum Disc Golf.

Meine erste Runde startete mit einer unterirdischen 73, was 19 über Par bedeutet. Um eine derartige Wurfanzahl zu erreichen, muss man sich schon schwer verzocken oder, wie in meinem Fall, wieder die Soldaten Richtung Wasser schicken, es hatte was von der Landung der Alliierten in der Normandie und natürlich wurde auch meine zweite Scheibe nicht wieder gefunden.
In der Mittagspause konnte ich allerdings meinen Kopf leer und den Magen voll machen und zog mit einem Superflight in die zweite Runde. Gestärkt durch die Anfeuerung der Flightpartner wurden die Ziele klarer und die Erkenntnis größer, sodass ich Runde zwei mit einer grundsoliden 61 beenden konnte. Über meine zweite, viel bessere, Runde habe ich mich wirklich sehr gefreut und dieses Gefühl ist letztendlich auch das, warum Disc Golf einfach der weltbeste Sport ist.

Auch wenn die Nacht recht kurz war stieg meine Laune extrem an, als ich feststellte, dass Tag zwei tatsächlich trocken bleiben würde. Ich bin nicht wirklich ein „Schön-Wetter-Spieler“ aber Regen nervt einfach und verkompliziert die Sache unnötig. Gestärkt durch Kaffee und lecker Brötchen ging es auf Runde 3 und zum ersten Mal wurde ich Livezeuge eines Asses durch meinen Flightpartner Michael. Zu sehen wie sich die Scheibe ihren Weg durch die Luft sucht und nach einer gefühlten halben Stunde in die Ketten schlägt, ist einfach großartig und viel besser als jeder TV-Krimi.

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Leider konnte ich in meiner dritten Runde nicht die Erkenntnisse vom Vortag verarbeiten und sammelte absolut unnötig Würfe mit absolut unnötigen Aktionen, wer genaues wissen will kann sich den Finger wohin stecken und husten.
Runde vier war, wie am Vortag, die weitaus bessere Runde und meine turnierbeste.

Was habe ich bei meinem ersten B-Turnier gelernt? Eigentlich nur, dass ich noch weitere spielen will!!! Die Atmosphäre beim Turnier war immer spitze, der Park war anspruchsvoll aber schön und die Disc Golf Community spiegelt den Spirit des Sports perfekt wieder; einfach gemeinsam Spaß haben. An dieser Stelle möchte ich GW-Marathon Münster und vor allem Franz Schröer für die Organisation und Durchführung des Turniers danken. Alles war perfekt und für das bekackte Wetter am Samstag könnt ihr ja auch nichts.

Ich werde jetzt noch ein wenig üben, vielleicht auch ein wenig mehr um mich dann im nächsten Jahr mit Simon und co. zu battlen,… sollte klappen!

In diesem Sinne, es lebe die Herausforderung!
Ernst

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Neues aus Neuss

Sonntag, 16. Juni 2013 19:32

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Heute ging es mal mit dem Zug nach Neuss, die Deutsche Bahn verlangt dafür nur läppische 15 € hin und zurück. Da kann man nicht nein sagen….

Nichtsdestotrotz….Team Kettenjekluengel und Team Siggi bildeten eine Allianz, wie man sie in der Szene selten gesehen hat.

Der Kurs war hoch frequentiert, was auch am Barfuss-Lauf 2013 lag. Dieser sorgte für viele Interessierte und neue Gesichter, Live-Musik, Hüpfburg und Bratwurst.

Ich finde es ja immer super, den verschiedensten Leuten beim Werfen zu zuschauen.
Leider haben sich die letzten discgolffreien Wochen bei mir dann auch im Ergebnis niedergeschlagen, weshalb ich mal auf die Veröffentlichung der Scorecards (aus Toms hammergeiler Discgolf-Äpp) verzichte.

Trotzdem haben wir heute gelernt, dass es Blaumänner auch in der Sommervariante gibt 🙂

Danke nochmal an Siggi für zwei sehr lustige Runden, bis zum nächsten Mal!

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Vorsicht Einstiegsdroge! Die 1. Bielefeld Open 2012

Samstag, 21. April 2012 14:43

Was habe ich mir da bloß angetan? An einem Sonntag schäle ich mich nach einer viel zu kurzen Nacht aus meinem warmen Bettchen. Die großen roten Ziffern der Digitalanzeige meines Weckers weisen mich darauf hin, dass es gerade einmal 05:00 Uhr morgens ist. Noch etwas benommen stolpere ich in Richtung Dusche und werfe im Vorbeigehen die Kaffeemaschine an. Unter dem wohlig warmen Strahl der Brause frage ich mich, nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen, was da heute auf mich zukommt. Ist ausreichend Spin im Drive? Ist der Putt konstant? Von langsam nach schnell? Mit Anlauf oder lieber doch aus dem Stand? Over- oder Understable? Sidearm oder Forehand? Fuck, es ist schon halb. Jetzt aber los…

Als der gute Ernst vor einem halben Jahr meine Begeisterung für Freiluftaktivitäten im Allgemeinen und für fliegende Plastikscheiben im Speziellen entdeckte, hieß es schnell: Haste nicht Lust DiscGolf zu spielen? Frisbees kannte ich und Golf auch. Aber die Symbiose von beidem wollte sich mir in der Theorie nicht zu einhundert Prozent erschliessen. Ich habe früher Baseball gespielt und ein elementarer Bestandteil des Im-Park-die-Scheibe-hin-und-her-Werfens war für mich das Fangen. Und dieses Element sucht man beim DiscGolf vergebens oder probiert es allenfalls nur einmal aus. Diese Bedenken hatte ich nach meinem ersten Zusammentreffen mit den Kettenjeklünglern immer noch. Nach einem ganzen Tag im Grünen mit vielen gespielten Bahnen kam ich Zuhause zu dem Schluss: Ja, Scheiben auf n Ziel werfen, Scheiben durch den Park tragen und über mir völlig unbegreifliche Dinge wie Spin, Speed und Highspeed-Turn quatschen. Das ist wohl DiscGolf. Spannend…

Um die nächsten Möglichkeiten dieser Sportart nachzugehen drückte ich mich dann auch zugegebenermaßen ein bisschen. Aber Ernst blieb dran: „Ich fix dich schon an.“ „Ja, mach du…“

Meine nächsten Besuche bei den Klünglern brachten mir einzelne Bewegungsabläufe und Techniken des Spiels nahe und langsam stellten sich die ersten Erfolgserlebnisse ein. Tatsächlich angefixt bestellte ich mir die ersten eigenen Scheiben und meine Besuche beim Training wurden regelmäßiger. Teilweise gab es dann auch Wochen, in denen ich jeden Tag draußen war um das Runde Ding zum Fliegen zu bringen. Angefixt war ich. Und mehr wollte ich auch!

Aus diesem Grund stehe ich jetzt in aller Herrgottsfrühe mit sechs Angehörigen der Interessengemeinschaft DiscGolf Köln in der Kälte und warte auf Flo und das zu diesem Zweck gecharterte Vehikel mit einem Fassungsvermögen für 9 Discgolfer. Es geht zu meinem ersten Tunier nach Bielefeld. Ich bin ein bisschen nervös…

Top Stimmung im Bus, ein Auftritt im Radio sowie Espresso und Energydrinks und schon parken wir unser Gefährt sicher auf dem Turniergelände am Zielort. Auf dem Parkplatz begegnen mir das erste Mal fremde Menschen, die DiscGolf spielen. Ungewohnt, wenn man über ein halbes Jahr immer mit denselben Leuten zusammen spielt und schon daran zweifelt, dass sonst noch wer dieser Sportart nachgeht.

Angemelden, Kippe rauchen, Käffchen trinken und warmputten. Dann zum Playersmeeting. Der Tunierdirektor Werner (an dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Organisation und den tollen Kurs) erklärt Besonderheiten der Bahnen und teilt die Flights ein. Mit meinen Mitstreitern mache ich mich auf zur ersten Bahn: Natürlich das Ding, welches mir beim Ankommen schon negativ aufgefallen ist: Erstmal durch n Doppel Mando und danach an 4-5 freistehenden Bäumen vorbei. An einem Sonntagmorgen n DoppelMando treffen… naja, hat dann auch überhaupt nicht funktioniert und weiter zur nächsten Bahn…

Hier spiele ich mein erstes Birdie. Ein Hochgefühl…es sollte mein letztes bleiben. Die Bahnen sind sehr abwechslungsreich und herausfordernd angelegt. Teilweise zu herausfordernd für mich, was man an meinem Gesamtschnitt schnell erkennen konnte: Wenns gut läuft spiele ich Par, wenns normal läuft ne +1 und wenns völlig ausm Ruder läuft, fange ich mir die ein oder andere +6/7 ein. Nach der ersten Runde war ich froh die kulinarische Offenbarung des Tages zu geniessen: Mantaplatte Schranke. Genau das richtige um wieder zu Kräften zu kommen und die richtige Nervennahrung um die Nachricht zu verdauen, dass ich schlechtester Kölner bin. Doch jetzt, mit detaillierter Kurskenntnis war ich mir sicher, in der zweiten Runde auftrumpfen zu können. Obwohl mir der ein oder andere Wurf gelang, meine Approaches waren durchaus akzeptabel, kam ich auf das gleiche Ergebnis wie in der ersten Runde.

Meine Unzufriedenheit über die eigene Leistung machte jedoch schnell Platz für die Motivation das nächste Turnier besser zu spielen. Denn Platz nach oben ist definitiv vorhanden. Kurz nach der Siegerehrung ging es müde aber glücklich zurück ins Spassmobil.

Fazit:
Schöne Location, Tolle Community und eine geile Sportart sind es wert sonntagsmorgens um 05:00 Uhr aufzustehen. Bis in zwei Wochen in Beckum!

Thema: Allgemein, Turniere | Kommentare (5) | Autor: